Inter*Solidaritätstag

Heute, am 8. November, ist Inter* Solidaritätstag (Intersex Day of Solidarity). Um sich mit inter* Menschen zu solidarisieren, ist die Kenntnis davon, was Intergeschlechtlichkeit ist, bzw sein kann, und was es bedeutet, von Inter*feindlichkeit betroffen zu sein, wichtig. Oft nehmen wir diese Form der Diskriminierung nicht wahr, weil sie uns selbst nicht trifft. Und weil wir sie auch nicht erkennen, wenn wir nichts darüber wissen.

Wir sollten davon ausgehen, dass wir inter* Personen kennen könnten, ohne es zu wissen. Schließlich wird statistisch gesehen jeder tausendste Mensch intergeschlechtlich geboren. Das ist gar nicht so selten.

Uns bewußt darüber zu werden, dass wir in der Regel bei jeder Begegnung sofort Klarheit darüber haben wollen, welchem der (vermeintlich nur ) zwei Geschlechter eine Person „zugehört“, kann helfen zu erkennen, wie fixiert wir und die Gesellschaft, in der wir leben, auf die Zuschreibung von Geschlecht sind. Denn, auch wenn wir glauben, das Geschlecht eines anderen Menschen zu kennen: Wir können sehr daneben liegen.

Uns innerlich nicht sofort festzulegen, kann anfangs herausfordernd sein, aber es hilft, sich zu öffnen – auch, was andere Zuschreibungen betrifft – uns von unseren Schubladen zu verabschieden und den Mut für eine gewisse Verunsicherung aufzubringen. Wir können das üben, und werden mit der Zeit feststellen, nicht mehr sofort irritiert zu sein, wenn eine Person den binären Geschlechtervorstellungen nicht entspricht.

Und das Wunderbare dabei ist, die Freude am Entdecken und Kennenlernen der anderen Person ohne fixe Vorannahmen wiederzugewinnen.

Hier zu Eurer Information der Link zu einer hilfreichen Broschüre über Intergeschlechtlichkeit. Die Broschüre wurde von oii germany, der deutschen Vertretung der Internationalen Vereinigung Intergeschlechtlicher Menschen, geschrieben, um über Intergeschlechtlichkeit und die aktuelle Situation von inter* Personen aufzuklären: